Tourismusjahr 2020: Auslandsnachfrage und Städtetourismus brechen massiv ein
Die Coronakrise und die damit verbundenen Einschränkungen trafen den Incomingtourismus (Reiseströme aus dem Ausland) besonders schwer. 2020 wurden in Rheinland-Pfalz 906.686 Gästeankünfte aus dem Ausland verzeichnet, ein Rückgang um 57 %. Die Übernachtungszahlen sanken um knapp 52 % auf 2,83 Millionen. Beim Vergleich dieser Entwicklung mit dem gesamten Bundesgebiet steht Rheinland-Pfalz vergleichsweise etwas besser da. Bundesweit brachen die Übernachtungszahlen um knapp 65 % ein, die Ankünfte um rund 69 %. Auch die Aufenthaltsdauer liegt mit 3,1 Tagen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 2,6. Der Anteil der Übernachtungen aus dem Ausland reduzierte sich in Rheinland-Pfalz auf 16 %.
Drastische Verluste aus allen Quellmärkten: trauriger Spitzenreiter ist das Vereinigte Königreich
Besonders die Flugmärkte, das Vereinigte Königreich und die USA – als einziger Fernmarkt in den TOP 10 – aber auch Frankreich, sind die traurigen Spitzenreiter des letzten Jahres. Die Übernachtungszahlen aus UK brachen um 77 % ein, aus den USA und Frankreich um rund 62 %. Knapp dahinter bewegen sich Belgien (- 56 %), Österreich (- 54 %) und die Schweiz (- 49 %). Der seit Jahren unangefochtene Volumenmarkt Niederlande liegt mit einem Minus von knapp 45 % nur geringfügig unter der 50-Prozentmarke. Etwas weniger schlecht entwickelten sich die Übernachtungszahlen aus Dänemark, die um 28 % sanken. Wie auch in den Vorjahren sind die Zahlen aus Polen und Rumänien aufgrund beruflicher Reisemotive (Saisonhelfer) mit Vorbehalt zu betrachten. Polen verzeichnet ein Minus von knapp 14 %, einzig aus Rumänien wurde ein Plus von knapp 17 % registriert.
Übernachtungen aus dem Ausland in den Regionen: größte Einbrüche an der Ahr und im Rheintal
Alle rheinland-pfälzischen Regionen hatten 2020 starke Rückgänge zwischen 42 und 62 % zu beklagen. Vor allem das Rheintal (- 62%) und die Ahr (- 61%) wurden stark getroffen. Nur leicht besser stellte sich die Situation in Rheinhessen (- 55 %), in den Regionen Mosel-Saar (- 54 %) und Westerwald-Lahn dar (- 52 %). Ebenfalls stark getroffen, aber immerhin knapp unter einem Einbruch von 50 % liegen die Pfalz (- 48 %), der Hunsrück (- 44%) und die Eifel (- 43 %). Mit einem Minus von 42 % hatte das Naheland die geringsten Einbußen zu vermelden.
Übernachtungszahlen in den Romantic Cities gehen um 37 – 51 % zurück
2019 durften sie sich noch über ein positives Ergebnis freuen: die Romantic Cities. Die Städtekooperation, die sich seit Jahren gemeinsam im In- und Ausland vermarktet und so Synergien gewinnbringend nutzt, litt 2020 ebenfalls schwer unter der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen. Die Städte verzeichneten bei den Übernachtungen Einbrüche zwischen 37 und 51 %. Den größten Rückgang hatte Mainz zu beklagen. Die Stadt registrierte nur rund die Hälfte des Übernachtungsvolumens im Vergleich zum Vorjahr. Speyer folgt mit einem Verlust von 43 %, kurz dahinter reiht sich Trier mit minus 42 % ein. Lediglich Worms (- 38 %) und Koblenz (- 35 %) bleiben unter der 40-Prozentmarke.