17. September 2024

Halbjahresbilanz 2024 – Leichtes Übernachtungsplus in Rheinland-Pfalz

9,84 Millionen Übernachtungen in Rheinland-Pfalz im ersten Halbjahr 2024

Die Gästeankünfte und Übernachtungszahlen in den gewerblichen Betrieben mit zehn und mehr Schlafgelegenheiten in Rheinland-Pfalz sind im ersten Halbjahr 2024 erneut gestiegen. Die Zahl der Gäste wuchs um 1,3 % auf 3,86 Millionen, die der Übernachtungen um 1,0 % auf 9,84 Millionen. Damit fehlten Rheinland-Pfalz zum Halbjahresergebnis des Jahres 2019 noch 1,4 %. Die Zahl der Übernachtungen der inländischen Gäste lag bereits 0,8 % darüber. Bundesweit stieg die Übernachtungszahl in den ersten sechs Monaten um 2,1 %. Besonders dynamisch zeigten sich hierbei erneut städtische geprägte Bundesländer, allen voran Hessen (+4,5 %) sowie der Stadtstaat Berlin (+3,9 %). Hier handelt es sich weiterhin um Nachholeffekte der Jahre 2020 und 2021.

 

Incomingmarkt bleibt stabil
Rund 1,86 Millionen Übernachtungen und damit ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum stammten im ersten Halbjahr von Gästen aus dem Ausland. Die beiden Top-Quellmärkte Niederlande und Belgien verfehlten die Übernachtungszahlen aus dem Vorjahreszeitraum um 3,9 bzw. 1,8 %. Besonders deutlich stiegen die Übernachtungszahlen in den ersten sechs Monaten aus dem britischen Markt (+12,2 %), der vom Volumen her auf dem vierten Platz liegt, sowie aus dem französischen Markt (+17,0 %), auf Platz sieben liegend.

Dynamischer Jahresstart, Einbrüche im Juni
Nachdem der Rheinland-Pfalz-Tourismus im Januar (+7,3 %) und Februar (+11,1 %) dynamisch in das Jahr gestartet ist, zeigte sich die Entwicklung im Mai und Juni verhaltener. Das Plus im März und das Minus im April resultierten größtenteils aus der unterschiedlichen Lage der Osterferien sowie -feiertage im Jahr 2023 (im April) und Jahr 2024 (vorrangig im März). Im Mai gab es noch ein leichtes Übernachtungswachstum um 0,9 %. Im Juni konnte nicht an das Vorjahresniveau angeknüpft werden und die Übernachtungszahlen lagen 5,4 % unter denen des Jahres 2023. Die Rückgänge im Juni resultierten insbesondere aus den Einbrüchen im Campingsegment, welches knapp ein Fünftel weniger Übernachtungen als im Vorjahresmonat erzielte. Ein Grund dafür können die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Temperaturen in der ersten Monatshälfte sein. Auch die Übernachtungszahlen in den Erholungs-, Ferien- und Schulungheimen lagen deutlich niedriger als im Vorjahresmonat (-10,7 %).



Fünf von zehn Regionen mit steigenden Übernachtungszahlen

Die Entwicklung in den einzelnen Regionen war im ersten Halbjahr sehr heterogen. Die Hälfte der Regionen konnte das Vorjahresergebnis übertreffen. Allen voran die Region Ahr, in der die Übernachtungszahlen um rund ein Viertel stiegen. Die Übernachtungsverluste durch die Flutkatastrophe sind jedoch nach wie vor hoch und liegen bei über 40 % im Vergleich zum Jahr 2019. Auch in der Eifel legten die Übernachtungszahlen im zweistelligen Bereich zu (+14,0 %). Im Naheland (+6,9 %), in Rheinhessen (+4,4 Prozent) und in der Pfalz (+2,3 %) gab es ebenfalls ein Plus. Das Lahntal verfehlte das Vorjahresergebnis knapp um 0,3 %. Im Rheintal, im Westerwald und im Hunsrück lagen die Rückgänge zwischen 2,9 und 4,1 %. In der Region Mosel wurden knapp ein Zehntel weniger Übernachtungen als im Vorjahr gemeldet.

Die Situation der Städte in Rheinland-Pfalz zeigte sich im ersten Halbjahr sehr ambivalent. Koblenz, Speyer, Trier und Worms verfehlten das Vorjahresniveau zwischen 1,0 und 6,2 %. Lediglich in Mainz (+9,9 %) und Idar-Oberstein (+14,6 %) wurde es übertroffen. Besonders deutlich waren die Rückgänge im Incomingmarkt der Städte. In Worms betrugen diese 25,4 %. In Trier, Speyer und Koblenz lagen sie zwischen 3,5 und 8,0 %.

Ferienzentren mit deutlichen Zuwächsen, Camping mit Verlusten

Deutliche Unterschiede gab es im ersten Halbjahr 2024 bei den Betriebstypen. Das volumenstärkste Segment, die Hotellerie, verfehlte das Vorjahresergebnis knapp um 0,6 %. Während die Übernachtungszahlen in den Hotels garnis weiter stiegen, gingen sie in den Hotels, Pensionen und insbesondere in den Gasthöfen zurück. Ferienhäuser/-wohnungen lagen auf Vorjahresniveau, die Ferienzentren hingegen zeigten sich mit 27,2 % mehr Übernachtungen als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 sehr dynamisch, was mit einem größeren Bettenangebot als im Vorjahr zusammenhing. Bei den Gruppenunterkünften konnten die Jugendherbergen/Hütten Zuwächse vermelden (+4,8 %), die Zahl der Übernachtungen in den Erholungs-, Ferien- und Schulungsheimen ging um 3,9 % zurück. Die Vorsorge- und Rehakliniken verzeichneten ein deutliches Plus von 6,8 %. Einzig der in den letzten Jahren besonders erfolgreiche Campingmarkt verbuchte einen spürbaren Rückgang um 10,6 %. Hier bleibt abzuwarten, ob sich die Ergebnisse in den besucherstarken Sommermonaten Juli und August erholen, um die Gesamtjahresbilanz zu verbessern.




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