Halbjahresbilanz für die Städte und Auslandsmärkte: Übernachtungen brechen um die Hälfte weg
Die Reisebeschränkungen und -warnungen wirken sich weiterhin drastisch auf den Incomingtourismus nach Rheinland-Pfalz aus. Im ersten Halbjahr 2021 gingen die Übernachtungszahlen ausländischer Gäste verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um die Hälfte zurück, deutschlandweit sogar um 60 %. Von Januar bis Juni wurden lediglich 101.423 Gäste aus dem Ausland (- 61 %) und 352.436 Übernachtungen in Rheinland-Pfalz registriert. Der Anteil ausländischer Übernachtungen fiel damit weiter auf 10 % (2020: 16 %). Die Verweildauer lag, wie auch in Gesamtdeutschland, bei 3,5 Tagen und stieg damit weiter an (2020: 2,8 Tage).
Auslandsmärkte bis auf Spanien weiter auf Sinkkurs
Die unterschiedlichen Entwicklungen und Reisebeschränkungen in den Auslandsmärkten führten zu einem massiven Einbruch der Auslandsnachfrage, was sich auch auf das Ranking der Quellmärkte auswirkt. Dieses ist aufgrund verschiedener Motive wie beispielsweise die stationierten Soldaten in Rheinland-Pfalz (USA) sowie Saison- und Erntehelfern (Rumänien, Polen) unter Vorbehalt zu betrachten. Aus dem seit Jahren wichtigsten Quell- und Volumenmarkt, den Niederlanden, gingen die Übernachtungszahlen fast um Dreiviertel zurück. Ähnlich verhielt es sich bei Belgien (- 77 %). Deutschlandweit brachen die Zahlen aus diesen beiden Ländern ebenso heftig ein. Aus Frankreich wurden Verluste von 66 % und aus der Schweiz ein Minus von 50 % registriert. Vergleichsweise geringere Rückgänge wurden aus Italien (- 28 %), den USA (- 15 %) und Österreich (- 14 %) verzeichnet. Die Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich kam praktisch fast zum Erliegen (- 80 %), was unter anderem auf den Brexit, aber auch auf die sehr restriktiven Reisebeschränkungen (Deltavariante) zurückzuführen ist. Damit fällt das Land aus dem Ranking der Top 10 Auslandsmärkte. Einzig aus Spanien wurde ein deutliches Plus von 61 % vermeldet.
Auslandsnachfrage in den Regionen: Mosel-Saar bricht um 75 % ein
Die Regionen waren ganz unterschiedlich vom Rückgang der Übernachtungszahlen betroffen. Drei davon kamen vergleichsweise etwas besser durch das erste Halbjahr und lagen unter der 30-Prozentmarke (Naheland: – 25 %, Westerwald-Lahn: – 27 %, Hunsrück: -29 %). Knapp dahinter folgten die Ahr mit einem Minus von 34 % und die Pfalz mit – 35 %. In Rheinhessen und im Rheintal fielen die Übernachtungszahlen um rund 45 % und 54 %. Die massivsten Verluste mussten die Eifel und die Region Mosel-Saar hinnehmen, wo die Auslandsnachfrage deutlich über die Hälfte weggebrochen ist (- 60 % Eifel bzw. – 75 % Mosel-Saar).
Städtekooperation Romantic Cities: bis zur Hälfte weniger Übernachtungen
In den Städten der Städtekooperation „Romantic Cities“, die sich gemeinsam im In- und Ausland vermarktet, verlief das erste Halbjahr 2021 recht unterschiedlich. Während der Rückgang der Übernachtungszahlen mit einem Minus von rund 10 % in Idar-Oberstein vergleichsweise weniger massiv war, brach die Nachfrage in Speyer um mehr als die Hälfte ein. Auch Mainz und Trier verzeichneten einen Verlust zwischen 46 % und 49 %. Etwas besser sah es in Worms aus, wo ein Drittel der Übernachtungen wegfielen, in Koblenz war es rund ein Viertel weniger.
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems, 2021; Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021