Aktuelle Ergebnisse „Corona-Special“ aus der Reiseanalyse online im Mai 2021
Im Rahmen der Reiseanalyse online, an der sich die RPT GmbH beteiligte, wurde auch im Mai 2021 wieder eine Zusatzbefragung zum aktuellen Krisen-Thema „Corona“ durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Umfrage im Überblick:
Ausgangspunkt:
Die Urlaubspläne lagen im Januar 2020 noch auf dem sehr hohen Niveau der Vorjahre.
Dann kam Corona und damit einhergehend die verschiedenen Lockdown-Phasen in 2020 und 2021. Erst seit kurzer Zeit greifen die flächendeckende Lockerungen.
Ergebnisse der Corona-Befragung (Reiseanalyse online im Mai 2021 der FUR (2545 online-Interviews im Zeitraum 7.5.-16.5.21, repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung in Deutschland, im Alter zwischen 14 und 75 Jahren):
Zur Zeit der Erhebung im Mai 2021 lässt die aktuelle Infektionslage in Kombination mit dem Impffortschritt die Bevölkerung wieder hoffen. Der Wunsch nach Normalität und die Hoffnung auf stetige Besserung der Situation schlagen sich auch in den Befragungsergebnissen nieder:
- Das Thema Urlaubsreisen hat weiterhin einen hohen Stellenwert für die Deutschen:
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- Für über 80% ist das Gefühl weiterhin wichtig, jederzeit frei verreisen zu können [TOP3 Boxes] (vergleichbares Niveau zu 2020).
- Für fast 50% gehört der Urlaub zum Lebensglück und zum Wohlbefinden unbedingt dazu [TOP2 Boxes] (vergleichbares Niveau zu 2020).
- Knapp 60% sagen, dass Urlaubsreisen gut für die Gesundheit sind [TOP2 Boxes].
- Auf der anderen Seite sagen auch dieses Jahr knapp die Hälfte, dass sie einmal ein Jahr gut auf eine Urlaubsreise verzichten können [TOP2 Boxes] (vergleichbares Niveau zu 2020).
- Zudem empfinden fast 40% einen sozialen Druck aus ihrem Umfeld, da Urlaubsreisen von Freunden und Bekannten nicht gutgeheißen werden [TOP2 Boxes].
- Trotz des zurückliegenden, unsicheren Jahres können die meisten Deutschen sich im verbleibenden Jahr 2021 eine Urlaubsreise leisten und hätten auch die Zeit dazu. Die Werte liegen auch 2021 wieder etwa auf dem gleichen Niveau wie vor der Corona-Krise. Zwei wichtige Voraussetzungen sind also gegeben.
- Urlaubslust verspüren auch die meisten Deutschen, die Werte liegen zwar noch leicht unter den Vor-Corona-Werten, jedoch insgesamt kann die Entwicklung positiv betrachtet werden.
- Dies zeigt sich auch bzgl. konkreter Urlaubspläne:
- Knapp ein Drittel hat bereits feste Urlaubspläne und ein Fünftel immerhin eine positive Reiseabsicht. Über die Hälfte der Deutschen zeigt sich positiv gestimmt.
- Jedoch ist sich ein knappes Drittel immer noch unsicher, ob sie 2021 verreisen möchten. Weitere 17% haben keine Reiseabsicht. Diese Werte der unsicheren bzw. Nicht-Reiser liegen etwas unter dem Niveau von Mai 2020, sind jedoch im Vergleich zu vor der Corona-Krise weiterhin fast doppelt so hoch. Der Grund fürs geplante „Nicht-Reisen“ in 2021 liegt ganz klar in der Corona-Pandemie.
- Das Timing für die Urlaubsplanung wird deutlich kurzfristiger und unsicherer: Ein Drittel möchte eine Reise erst mit höchstens vier Wochen Vorlauf buchen, knapp 45 % maximal drei Monate im Voraus. Daraus ergibt sich stimmig, dass knapp die Hälfte eine Reise für den Sommer / Herbst 2021 plant. Jedoch sind 20% noch komplett unentschieden, wann die nächste Reise stattfinden wird. Auch wenn die Reiselust da ist, zeigt sich noch eine Verunsicherung und abwartende Haltung. Es lässt sich jedoch beobachten, dass Geimpfte entspannter an das Thema gehen.
- Die Anforderungen an künftige Urlaubsreisen sind auch dieses Jahr durch die Corona-Krise geprägt. Im Vergleich zu 2020 sind die Punkte sogar für noch mehr Befragte von besonderer Wichtigkeit, was von der Normalisierung und Verinnerlichung bestimmter Schutz-Maßnahmen zeugt:
- Hygiene am Reiseziel und der Unterkunft sind unabdingbar
- Das Reiseland sollte geringe Corona-Infektionszahlen aufweisen
- Man achtet darauf, dass man im Zweifel schnell nach Hause kann
- Man scheut enge Kontakte mit fremden Menschen
- Test- und Impfpflicht am Urlaubsort sind noch von vergleichsweise geringerer Bedeutung
- Daraus ergeben sich unterschiedliche Strategien, die das sicherstellen sollen:
- Man präferiert individuelle Verkehrsmittel, z.B. das eigene Auto (Anteil deutlich gestiegen im Vergleich zu Mai 2020)
- Man präferiert Unterkünfte ohne viel Kontakt mit anderen, z.B. Ferienwohnung oder Wohnwagen (deutlich gestiegen im Vergleich zu Mai 2020)
- Man fährt mit einem Reiseveranstalter, der einen im Notfall unterstützt (Anteil ist deutlich gesunken im Vergleich zu Mai 2020)
- Man fährt an ein Reiseziel, das man kennt (gleichbleibend im Vergleich zu Mai 2020)
- Bei der Buchung stehen weiterhin eine Geld-Zurück-Garantie und großzügige Stornobedingungen an erster Stelle.
- Quarantäne-Verordnungen am Urlaubsort oder bei der Rückreise sind die größten „Killer“ für konkrete Urlaubspläne
- So erklärt sich auch 2021 das Ranking der geplanten Reiseziele, bei denen erdgebundene Reiseziele verhältnismäßig besser abschneiden, als im langjährigen Durchschnitt:
- Deutschland für 2021 mit fast 60% deutlich abgesetzt und im Vergleich zu Mai 2020 nochmal gestiegen (knapp 20%).
- Es folgen Italien, Spanien, Österreich, Griechenland, die Niederlande, Frankreich, Schweiz, Dänemark, Kroatien und die Türkei.
- Der Anteil an Befragten, die bzgl. ihres Urlaubsziels noch unentschlossen sind, sank von Mai 2020 14% auf Mai 2021 nur noch 3%. Die Urlaubspläne werden also wieder konkreter.
(siehe Grafik 1)
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- Auch innerhalb Deutschlands werden die Zielpräferenzen konkreter. Der Anteil der Befragten, die Rheinland-Pfalz besuchen möchten, steigt von 2020 4% auf 2021 6%. (siehe Grafik 2)
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- Die Zielwahl ist klar von der Corona-Pandemie beeinflusst. Fast 50% geben an, dass sie ohne Einschränkungen ein anderes Ziel gewählt hätten.
- Auch die Urlaubsformen passen zu den aktuellen Anforderungen und Präferenzen, ähnlich wie schon 2020:
- Erholung vor Badeurlaub, Natururlaub Wanderurlaub und Familienurlaub.
- Pläne für Städtereisen nehmen zu (Mai 2020 15%, Mai 2021 18%)
Zusammenfassend:
- Zeit, Geld und Lust auf Urlaubsreisen sind bei den meisten vorhanden
- Die Pläne sind mittlerweile konkreter als noch im Januar, jedoch teilweise noch von Unsicherheit geprägt und werden spontan umgesetzt – Impfen entspannt
- Deutschland als beliebtestes Reiseziel (erfüllt die meisten Anforderungen)
- Corona-Überlegungen und „Schutzmaßnahmen“ spielen immer noch eine wichtige Rolle
- „Killer“ beim Reisen sind Quarantänevorschriften
- Gesellschaft ist zwiegespalten, inwieweit Urlaubsreisen 2021 eine gute Idee ist
So die Rahmenbedingungen stimmen und die Regeln es zulassen, stimmen die Aussichten aus Nachfragesicht also auch 2021 vorsichtig optimistisch.
Quelle: RA_Corona-Special Mai 2021 – Zentrale Ergebnisse vom 27.05.2021