12. August 2020

Auf einen Blick: die aktuelle Situation in unseren ausländischen Quellmärkten

Die Coronakrise hat die Situation und das Reiseverhalten weltweit verändert. Von den Auswirkungen sind allerdings nicht alle Länder gleichermaßen betroffen. Nachdem in den letzten Wochen die Ausgangs- und Reisebeschränkungen schrittweise gelockert wurden, möchte die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT) an dieser Stelle einen Blick auf die sechs wichtigsten ausländischen Quellmärkte für Rheinland-Pfalz und die dortige Entwicklung werfen.

 

Niederlande

Im europäischen Vergleich sind die Niederlande von der Coronakrise mäßig betroffen. Obwohl die Reisewarnung weltweit galt, gab es zwischen den Niederlanden und Deutschland keine Grenzschließung. Laut niederländischem Marktforschungsinstitut NBTC Nippo geben mehr als 75 % der befragten Niederländer an, dass die Corona ihre Reisepläne stark beeinflusst hat, aber der Wunsch nach Urlaub ist nach wie vor groß. 7,2 Millionen planen, noch in diesem Jahr zu verreisen, davon fünf Millionen ins Ausland. Bei der Suche nach einem möglichen Urlaubsziel steht vor allem die Sicherheit an erster Stelle. Deutschland ist seit Jahren das beliebteste Auslandsreiseziel der Niederländer. Angrenzende Bundesländer wie Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen führen die Rangliste an. Besonders geschätzt wird die Vielfalt und Qualität. Das Interesse an Urlaub in der Natur wird bedingt durch Corona noch weiter zunehmen.

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Belgien

Im Gegensatz zu anderen Ländern traf die Coronakrise Belgien eher stärker und flächendeckender, woraufhin eine weitgehende Ausgangssperre verhängt wurde. Anders als in den Niederlanden war die deutsch-belgische Grenze während des Lockdowns geschlossen und wurde am 15. Juni wieder geöffnet. Auch wenn die finanzielle Unsicherheit zunimmt, wollen laut einer Umfrage von Tourismus Flandern 58 % der Belgier noch dieses Jahr einen Urlaub machen. 84 % planen Tagesausflüge in nahegelegene Regionen. Dabei ist Wandern die beliebteste Aktivität (63 %). Deutschland steht nach Frankreich, Spanien und den Niederlanden an vierter Stelle der beliebtesten Auslandsreisziele. Dabei steht Rheinland-Pfalz als beliebtestes Bundesland an erster Stelle. Urlaub in ländlicher Umgebung und in Ferienwohnungen nimmt an Beliebtheit zu.

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Schweiz

Die Situation in der Schweiz verlief in den letzten Wochen ähnlich positiv wie in Deutschland. Am 15. Juni wurden die Grenzen zu einem Großteil der europäischen Länder wieder geöffnet, darunter auch Deutschland. Obwohl der Tourismus durch die Coronakrise zum Stillstand gekommen war, mussten Schweizer Hotels im Gegensatz zu ihren deutschen Nachbarn nicht schließen. In der letzten Zeit gab es zahlreiche Umfragen zum Reiseverhalten und demnach ist der Wunsch, kurzfristig zu verreisen sehr groß. Der Trend geht weg von der Fernreise hin zum Urlaub mit dem eigenen Auto in den angrenzenden Nachbarländern. Deutschland wurde jeher für seine gute Qualität und das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis geschätzt. Die positive Berichterstattung über Deutschland in Zusammenhang mit der Coronakrise und das Wissen um das sehr gute Gesundheitssystem werden zudem zu einer gesteigerten Nachfrage beitragen. Besonderes Interesse besteht an Aktivurlaub in der Natur, Kulinarik und Erholungs- sowie Familienurlaub.

 

Österreich

Zu Beginn der weltweiten Coronakrise war Österreich in aller Munde, da der Skiort Ischgl als Hotspot für die Verbreitung des Virus galt. Nach dem landesweiten Lockdown und der Quarantäne besonders betroffener Regionen hatte sich die Lage deutlich entspannt. Seit 15. Juni sind auch die Grenzen zu fast allen EU-Ländern wieder offen. Derzeit erlebt das Land allerdings steigende Infektionszahlen, so dass die zeitweise gelockerte Maskenpflicht wieder ausgeweitet wird. Laut einer von Österreich Werbung durchgeführten Umfrage fühlen sich die Österreicher durch die Coronakrise finanziell stärker beeinträchtigt (Arbeitsplatzverlust, Kurzarbeit) als ihre deutschen Nachbarn. Nichtsdestotrotz ist die Reiselust weiterhin hoch. 71 % haben bereits Reisepläne bzw. wollen höchstwahrscheinlich noch dieses Jahr verreisen. Inlandsurlaub, aber auch die angrenzenden Länder wie Deutschland stehen hoch im Kurs. Im Notfall will man schnell wieder nach Hause kommen. Besonderes Interesse besteht an Erholungs-, Wander-, Bade- und Natururlaub. Bei der Wahl des Reiseziels wird besonders auf die Hygiene und das Infektionsgeschehen am Urlaubsort geachtet.

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Frankreich

Frankreich wurde in Europa mit am stärksten vom Coronavirus getroffen. Der Lockdown erfolgte vergleichsweise hart, 55 Tage lang durften die Franzosen nur mit Passierschein und unter strengen Auflagen ihre Wohnung verlassen. Nachdem die Maßnahmen Wirkung gezeigt und sich die Lage entspannt hatte, wurden zum 15. Juni  auch hier die Grenzkontrollen zu Deutschland aufgehoben. Derzeit zeigt sich die Situation sehr positiv, Festland Frankreich ist eine „grüne Zone“(je nach Infektionszahlen wurden die französischen Regionen in rote, orangefarbene und grüne Zonen eingeteilt). Der Sommerurlaub ist den Franzosen seit jeher heilig. Im Juli und August werden normalerweise die Koffer gepackt und es geht für mehrere Wochen in die Ferien. Laut einer Studie von Flag Systems überrascht es nicht, dass dieses Jahr hauptsächlich im eigenen Land verreist wird. Doch aufgrund der der momentanen Unsicherheit kann nicht jeder mehrere Wochen freinehmen und besonders für die Grenzregionen wird prognostiziert, dass Kurzurlaube vermehrt nach Deutschland führen werden.

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Großbritannien

Großbritannien ist von der Coronakrise besonders stark betroffen. Zwischenzeitlich musste das Land im internationalen Vergleich sogar die größte Anzahl an Corona-Todesopfern beklagen.  Seit 6. Juli ist die Ausreise in eine Vielzahl Länder, sogenannte „travel corridors“ wieder erlaubt, ohne dass der Reisende nach seiner Rückkehr in Quarantäne muss, darunter auch Deutschland. Über Deutschland wurde in den vergangenen Wochen sehr positiv als eines der wenigen Länder berichtet, das die Coronakrise gut im Griff hat. Nach den Lockerungen der Reiserestriktionen hat die Reisebranche einen deutlichen Anstieg der Buchungszahlen verzeichnet. Laut YouGov planen 21 % der Briten einen Sommerurlaub in Spanien oder Frankreich, 18 % in Deutschland 17 % in Italien und 7 % in den USA.  Briten schätzen in Deutschland vor allem das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis und die sehr guten Qualitätsstandards.

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