30. Oktober 2019

Steigende Besucherzahlen der Freizeiteinrichtungen in Rheinland-Pfalz in den ersten acht Monaten 2019

Der Besuch einer neuen Kunstausstellung, ein Tag mit der Familie im Freizeitpark oder der Besuch eines Naturinfozentrums: Freizeit- und Kultureinrichtungen spielen als attraktive Ziele für Ausflüge vom Wohn- oder Urlaubsort eine elementare Rolle für den Tourismus in Rheinland-Pfalz und seinen Destinationen. Die amtliche Statistik liefert darüber keine Informationen. In Form eines Besuchermonitorings beobachtet das dwif seit vielen Jahren die Wettbewerbssituation der Freizeitwirtschaft in Rheinland-Pfalz. Über 100 Einrichtungen liefern dafür monatlich ihre Besucherzahlen zu, weitere interessierte Einrichtungen können sich gern am Freizeitmonitoring beteiligen. In die Auswertung der Besucherzahlen von Januar bis August 2019 fließen die Daten von 85 Einrichtungen ein.

 

Die Freizeiteinrichtungen in Rheinland-Pfalz steigerten auch in den ersten acht Monaten des Jahres 2019 ihre Besucherzahlen weiter und knüpften somit an das positive Vorjahresergebnis an. Mit 3,0 Prozent mehr Besuchern entwickelten sie sich somit besser als die Einrichtungen in allen betrachteten Bundesländern und Regionen (+2,0 Prozent) des dwif-Freizeitmonitorings. Die Entwicklung in den einzelnen Monaten unterlag allerdings großen Schwankungen. Monate mit Besucherzuwächsen wechselten sich mit Monaten mit Verlusten ab. Der Februar mit rund 40 Prozent mehr Besuchern als im Vorjahresmonat ist der erfolgreichste Monat. Das frühlingshafte Wetter ab Mitte des Monats lockte viele Ausflügler vor die Tür und brachte vor allem dem Outdoor-Einrichtungen enorme Zuwächse. Auch im Juni gab es rund ein Viertel mehr Besucher in den Freizeiteinrichtungen als im Vorjahr. Hier profitierten vor allem Angebote am Wasser von den durchweg sommerlichen Temperaturen sowie der Verlagerung der Pfingstferien und -feiertage in diesen Monat. Rückgänge gab es hingegen im Juli (-7,5 Prozent). Ausschlaggebend waren hierfür die höheren Temperaturen im Vorjahr, denn die Verluste sind bei wasserbezogenen Angeboten am deutlichsten.

 

Bei den einzelnen Kategorien zeigte sich folgendes Bild:

  • Gewinner sind die Zoos/Tierparks (+11,6 Prozent). Der Grundstein für das Ergebnis wurde bereits im Februar gelegt. Hier haben sich die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat aufgrund des milden Klimas mehr als verdoppelt. Auch die Sommermonate Juni bis August liefen mit zweistelligen Wachstumsraten sehr gut.
  • Die Freilichtmuseen/Besucherbergwerke verzeichneten nach Verlusten im Vorjahr wieder steigende Besucherzahlen (+9,6 Prozent). Ausschlaggebend waren hier die Monate Juni bis August, wobei es im Juni mit +41,5 Prozent die größte Steigerung gab.
  • Auch die Teilnehmerzahlen der Stadtführungen stiegen mit +8,0 Prozent deutlich an. Der Juni (-6,8 Prozent) war der einzige Monat mit sinkenden Teilnehmerzahlen. Im Januar, Februar und Mai hingegen gab es jeweils rund ein Fünftel mehr Teilnehmer.
  • Die Freizeit-/Erlebniseinrichtungen legten mit +7,8 Prozent auch 2019 weiter zu. Starken Verlusten im Januar, März und Mai stehen Gewinne in den besucherstarken Monaten Juni bis August gegenüber.
  • Bei den Burgen/Schlössern gab es mit +6,0 Prozent ebenfalls einen Besucherzuwachs. Der Mai war der einzige Monat mit rückläufigen Besucherzahlen (-7,4 Prozent). In allen anderen Monaten lagen die Burgen und Schlösser durchweg über dem Vorjahresniveau.
  • Die Museen/Ausstellungen verloren auch zwischen Januar und August 2019 weiter Besucher (-1,2 Prozent). Deutlich steigenden Besucherzahlen zu Jahresbeginn (Januar: +32,4 Prozent, Februar: +27,7 Prozent) stehen Verluste zwischen März und Juli gegenüber. Der August mit 11,6 Prozent Besuchern konnte diese jedoch nicht mehr ausgleichen.
  • Die Erlebnisbäder/Thermen in Rheinland-Pfalz waren die Gewinner des letzten Jahres. In den ersten acht Monaten 2019 verkauften die Einrichtungen hingegen 4,5 Prozent weniger Tickets als im Vorjahreszeitraum. Starke Einbrüche gab es im Mai (-21,1 Prozent), im Juli (-29,6 Prozent) und im August (-19,0 Prozent). Im Juni, der wettertechnisch noch etwas wärmer war als der Juni 2018, legten die Bäder hingegen um rund 50 Prozent zu. Maßgeblich bestimmt wurde das Ergebnis von den Freibädern sowie den Bädern mit großen Außenbereichen.
  • Das Ergebnis aus dem Vorjahr gehalten haben die Burgen/Schlösser im Bundesland. Die Verluste zwischen Juni und August konnten im Januar und März sowie gegen Jahresende wieder wettgemacht werden.

 

 

Wissenschaftliche Beratung:
dwif-Consulting GmbH
Anja Schröder, Karsten Heinsohn




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