20. September 2019

Auslandsmärkte und Städtetourismus im ersten Halbjahr 2019

Steigende Übernachtungszahlen aus dem Ausland bei weniger Ankünfte
Im ersten Halbjahr 2019 kamen weniger ausländische Gäste nach Rheinland-Pfalz als im Vorjahreszeitraum. Mit knapp 800.000 sind die Ankünfte in gewerblichen Betrieben um 0,7 % zurückgegangen. Die Übernachtungszahlen stiegen hingegen um 0,5 % auf 2,1 Millionen. Damit liegt Rheinland-Pfalz unter dem bundesweiten Durchschnitt von +1,9 % bei den Ankünften bzw. 2,9 % bei den Übernachtungen. Beim Marktanteil der ausländischen Übernachtungen belegt Rheinland-Pfalz weithin unter den Flächenbundesländern eine Spitzenplatz: mit einem Anteil von 20,7 % an allen Übernachtungen liegt das Bundesland auf Platz 2 hinter Hessen (23,1 %).

Der Top-Auslandsmarkt Niederlande wächst im ersten Halbjahr 2019 nach einigen schwächeren Jahren wieder. Die Gästezahlen gingen zwar weiterhin zurück (-0,6 %), die Übernachtungen legten hingegen um 0,9 % zu. Belgien, vom Übernachtungsvolumen her auf Platz 2, verliert hingegen erneut (Ankünfte -2,0 %, Übernachtungen -1,6 %). Nicht zu stoppen scheint hingegen das Interesse der US-Amerikaner an Rheinland-Pfalz und auch an Deutschland insgesamt. Mit 11,6 % mehr Übernachtungen bei 3,6 % mehr Ankünften ist auch die Verweildauer im Bundesland gestiegen. Hohe Einbrüche verzeichnet hingegen der britische Markt. 16,0 % weniger Übernachtungen zwischen Januar und Juni stehen zweifelsohne auch mit dem nahenden Brexit in Verbindung. Auch Gäste aus Frankreich, beim Volumen auf Platz 5, übernachteten weniger in Rheinland-Pfalz (-7,7 %).

Sechs der Regionen konnten zwischen Januar und Juni 2019 Übernachtungszuwächse aus dem Ausland verzeichnen. Die Pfalz belegt hier den Spitzenplatz. Mit 9,6 % mehr Ausländerübernachtungen kann das gute Ergebnis aus dem Vorjahreszeitraum erneut deutlich übertroffen werden. Auch in der Region Westerwald-Lahn (7,1 %), im Hunsrück (+5,2 %), in Rheinhessen (+3,0 %), der Ahr (+1,9 %) sowie im Naheland (+0,5 %) nahmen die Ausländerübernachtungen zu. Rückgänge gab es hingegen im Rheintal (-7,3 %), der volumenstärksten Region Mosel-Saar (-1,6 %) sowie in der Eifel (-0,6 %). Der Hunsrück (34,8 %) erreicht weiterhin die höchsten Ausländeranteile an den Übernachtungen gefolgt von Mosel-Saar (29,5 %) und der Eifel (23,0 %).

 

Romantic Cities: Wachstum in allen Städten
Städtetourismus als Wachstumstreiber: sowohl bei inländischen und insbesondere bei ausländischen Gästen ist Städteurlaub beliebt. Und hier hat Rheinland-Pfalz viel zu bieten: Der Wormser und der Speyerer Dom, die Porta Nigra in Trier oder Koblenz, wo Rheinromantik und Historie aufeinandertreffen, locken eine Vielzahl an Gästen nach Rheinland-Pfalz. Durch die Städtekooperation Romantic Cities werden die Städte des Bundeslandes durch gemeinsame Marketingmaßnahmen sowohl im In- als auch im Ausland besser wahrgenommen. Der Jahresstart 2019 verlief für die sechs Städte durchweg positiv. Idar-Oberstein legte mit 4,6 % am deutlichsten zu knapp gefolgt von Speyer (+4,3 %). Mainz, die volumenstärkste Stadt der Romantic Cities, konnte mit 1,2 % mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum zwar wieder zulegen, die Verluste aus 2018 jedoch nicht komplett kompensieren.

Die Dynamik im deutschen Städtetourismus geht weiter. Neben den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen konnten auch viele andere Städte über 100.000 Einwohner im ersten Halbjahr wieder kräftig zulegen. Mit 4,9 % mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum schneiden die Großstädte erneut besser ab als Deutschland insgesamt (+3,7 %, ohne Privatvermieter).

 

Wissenschaftliche Beratung:
dwif-Consulting GmbH
Anja Schröder, Karsten Heinsohn




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